Besinnliches

Erlöst und befreit
von Angst vor der Sinnlosigkeit
vor der Verlorenheit
vor dem Tod

Erlöst und befreit
von Strafe für unser Versagen
für unsere Lieblosigkeit
für unsere Schuld

Erlöst und befreit
zur Hoffnung auf Vergebung
auf Auferstehung
auf ein neues Leben.

Erlöst und befreit
zur Freude.
Gisela Baltes


 

Gebet um Einheit
Herr Jesus Christus
Du hast gebetet:
Lass alle eins sein,
wie du, Vater, in mir bist
und ich in dir.
Wir bitten dich
um die Einheit deiner Kirche.
Nimm von uns weg
den Geist der Eifersucht und Rivalität.
Lass unsere lieblosen Urteile
über die anderen verstummen
und mach uns alle eins.
Erhalte deine Kirche
in Einheit und Frieden;
gib ihr wachsendes Vertrauen
auf die Kraft des Gebetes
und auf die Führung deines Geistes.
Amen.


 

Maria!
Wir fühlen uns geborgen
unter deinem Namen,
wie die Kleinen
im Tragetuch ihrer Mutter!
Mutter,
nimm uns in deine
zarten und starken Hände,
erziehe uns,
befrei uns von den schlechten Mächten,
stärke in uns das Leben deines Sohnes.
Ritze in unsere Seelen,
unauslöschlich wie Tätowierungen,
sein Bild. Amen

(Gebet aus Afrika)


 

Ostern
Feiert mit mir!
Feiert mit mir das Fest aller Feste.
Schmückt trauernde Häuser.
Kehrt den Schmutz der Strassen.
Kommt aus den Kellern der Angst.
Öffnet verriegelte Türen.
Reisst dumpfe Fenster auf.
Springt in die Freiheit.
Lacht mit mir voll Freude aller Freuden.
Das Grab der Gräber wurde gesprengt.
Der Stein der Verzweiflung ist weggerollt.
Die neue Welt hat ihren ersten Tag.
Singt vom Sieg aller Siege.
Fegt die Angst aus den Herzen.
Lacht dunklen Mächten ins Gesicht.
Widersteht den Herren von gestern.
Wagt schon heute das Leben von morgen.

(Herkunft unbekannt)


 

Lass mich nicht …
Lass mich nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden, sondern ihr furchtlos zu begegnen.
Lass mich nicht das Ende der Schmerzen erflehen, sondern das Herz, das sie besiegt.
Lass mich auf dem Kampffeld des Lebens nicht nach Verbündeten suchen, sondern nach meiner eigenen Stärke.
Lass mich nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen, sondern hoffen, dass ich Geduld habe, bis meine Freiheit errungen ist.
Gewähre mir, dass ich kein Feigling sei, der seine Gnade nur im Erfolg erkennt, lass mich aber den Halt deiner Hand fühlen, wenn ich versage.

Rabindranath Tagore


 

Aschermittwoch
Bedenke, Mensch,
dass du Staub bist,
und zum Staub wirst du zurückkehren.
Bedenke, Mensch,
dass du endlich bist
und dass deine Zeit vergeht.
Bedenke, Mensch,
wer du bist
und gib, was du hast,
denn nur was du gibst,
wirst du behalten.
Bedenke, deinen Tod,
Staubgeschöpf,
damit dein endliches Jetzt
einmal verwandelt wird
in ein reiches, volles Leben.

Hildegard Nies in liturg. Zeitschrift «Te Deum», Verlage Maria Laach/kath. Bibelwerk


 

Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine grössere Kraft als die Liebe.
Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.

Martin Luther King


 

Und Gott hörte ihn
Ein Rabbiner ging zum Gebet durch
ein Dorf in den Wald dahinter. Dort, an
einem bestimmten Baum betete er.
Und Gott hörte ihn.

Sein Sohn ging ebenfalls durch das Dorf
in den Wald. Er wusste nicht mehr, wo
der Baum war. Deshalb betete er an
irgendeinem Baum.
Und Gott hörte ihn.

Der Enkel des Rabbiners kannte den
Baum nicht und den Wald nicht mehr.
Er betet im Dorf.
Und Gott hörte ihn.

Der Urenkel kannte weder Baum noch
Wald noch Dorf. Aber er kannte noch
das uralte Gebet. Er betet zuhause.
Und Gott hörte ihn.

Der Ururenkel kannte weder Baum
noch Wald noch Dorf und auch die
Worte des Gebets nicht mehr. Doch er
kannte die Geschichte und erzählte sie
seinen Kindern.
Und Gott hörte ihn.

Legende aus dem Judentum


 

Menschen sind wie Kirchenfenster.
Wenn die Sonne scheint, strahlen sie
in allen Farben, aber wenn die Nacht
kommt, kann nur ein Licht im Inneren
sie voll zur Geltung bringen

Elisabeth Kübler-Ross


 

Mariä Himmelfahrt
Wie die Sonne
Eine Sonne möchte ich sein
wie Du, Maria,
eine Sonne für meinen Nächsten,
die Leben, Wärme und Freude bringt.
Im Himmel beheimatet.
stehst Du mir tagtäglich zur Seite
als Freundin und Mutter!
Du hast immer ein Ohr für mich,
nie lässt Du mich allein.
Schenke mir Kraft,
in meinem Alltag auch eine «kleine»
Sonne zu sein!
Die Welt braucht es,
besonders in diesen Zeiten!

Martina Hack
Spurensuche.de


 

Heiliger Josef (19. März)
Gebet zum Schutzpatron der Kirche

Josef, dem die höchsten Güter
Gott der Vater anvertraut,
des Erlösers treuer Hüter,
Bräutigam der Gottesbraut.
Du Beschirmer frommen Seelen,
die ihr Heil dir anempfehlen,
du der Kirche Schutzpatron,
fleh’ für uns an Gottes Thron.

Blick, o Schutzpatron hernieder,
schirm der Kirche Haupt und Glieder:
Nimmst du sie in deine Hut,
tobt umsonst der feinde Wut.

Josef, führe die Verirrten
wieder auf den rechten Pfad.
O beschütze Herd und Hirten,
wenn Gefahr und Drangsal naht.

Schirm der Unschuld zarte Blüten,
wenn ringsum die Stürme wüten,
reich uns deine Vaterhand,
wenn wir gehen ins Heimatland.


 

Zum Jahreswechsel

Auf das, was da noch kommt
Auf jedes Stolpern, jedes Scheitern
Es bringt uns alles ein Stück weiter zu uns
Auf das, was da noch kommt
Auf das, was da noch kommt
Auf Euphorie und alles Leichte
Hoff, das wird lange noch so bleiben für uns
Auf das, was da noch kommt.

Max Giesinger und Charlotte Rezbach
«Hymne aufs Weiterma­chen und des lmmerwiederaufstehens»


 

Goldene Abendsonne

Der Tag war reich an Aufgaben und Begegnungen.
Erstaunlich viel hat in einem einzigen Tag Platz.
Aber auch müde werden hat seine Zeit.
Vergoldet wurde der Abend durch die dem Horizont sich zuwendende Sonne.
Es war mir, als schwebe sie neben mir über Feld und Wald mit.
Sie erinnerte mich an Jesu Wort: «Siehe, ich bin bei euch alle Tage …»

Matthäus 28,20.


 

Manchmal raunt der Wald

Manchmal raunt der Wald voll Leben,
manchmal steh’n die Bäume kahl,
manchmal bricht der Sturm verwegen
bis ins tiefe, stille Tal.

Äste brechen, Stämme bersten,
krachend fällt auf Weg und Grund,
was vor kurzem bei den Ersten
in der hohen Reihe stund.

Doch dann sinkt ein lichter Schimmer
zwischen Wolken auf das Land.
Nichts und niemand bleibt hier immer.
Alles fällt in Gottes Hand.

Theophil Tobler
Turbenthal, 09.07.2002
www.christliche-gebete.ch